Zwei neue Publikationen bieten vor allem Ärzten aktuelles Wissen über Stottern. Als theoretisch-wissenschaftliches Fundament dient die „Leitlinie Redeflussstörungen“, die von der AWMF, dem Netzwerk der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland im September 2016 veröffentlicht wurden. Diese Leitlinie konzentriert sich auf die evidenzbasierte Behandlung von Stottern und fokussiert daher die Methoden der Stottertherapie, für die es bereits Studien und Datenmaterial gibt. Im Interesse stotternder Menschen und deren Angehörigen leiten wir den Auftrag ab, weiterhin Belege für wirksame Therapien zu sammeln.
Der neue „Leitfaden Stottern“, deren Herausgeber der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ist, ist im Vergleich zu den Leitlinien als Handreichung für die praktische Umsetzung zu verstehen. Unter anderem skizziert der Leitfaden die aktuell in der Stottertherapie angewandten Verfahren, um Praxen der Kinder- und Jugendmedizin bei der fachlichen Beratung betroffener Kinder und ihrer Eltern zu unterstützen.
Beide Publikationen stellen heraus, dass sie der Selbsthilfearbeit stotternder Menschen positive Effekte zusprechen. Diese Anerkennung freut uns sehr. Ebenso ist es eine hohe Wertschätzung unseres langjährigen Engagements als Interessenvertretung stotternder Menschen, dass wir in die Entstehungsprozesse von BVKJ-Leitfaden und AWMF-Leitlinien eingebunden waren. In der November-Ausgabe unseres Magazins „Der Kieselstein“ werden wir ausführlicher berichten.